Datennutzung

Um die Vision in die Tat umsetzen zu können, sind für Tesla Daten das zentrale Strategie-Element. Dank einer klaren Datenstrategie ist Tesla in der Lage wie kein anderes Unternehmen Daten, die es aus seinen Elektrofahrzeugen und Energieprodukten gewinnt, zu sammeln, zu analysieren und weiter zu nutzen.

Diese Daten werden sowohl dazu verwendet, die Leistung und Effizienz ihrer Produkte zu verbessern als auch neue Funktionen und Dienste für Tesla-Kunden zu entwickeln. So lässt sich beobachten, dass die gewonnenen Daten der Elektromotoren und Batteriesysteme in Teslas Fahrzeugen dazu genutzt werden, den Energieverbrauch zu optimieren und somit die Reichweite der Autos zu erhöhen. Entsprechend nutzt Tesla auch die Daten, die es beispielsweise aus dem Fahrverhalten seiner Kunden aggregiert. Diese Erkenntnisse werden wiederum dazu genutzt, sowohl die Software selbst als auch die Algorithmen zu verbessern, welche für das autonome Fahren verantwortlich sind. Dasselbe gilt in diesem Zusammenhang auch für die Preisgestaltung der Tesla-Versicherung, die Kunden abschließen können. Und zuletzt nutzt das Unternehmen auch die Daten seiner Solarmodule sowie Energiespeichersysteme, um sowohl die Energieproduktion als auch deren Verteilung immer weiter zu optimieren.

Insgesamt konzentriert sich also Teslas Datenstrategie vornehmlich auf die Nutzung von Daten, um Innovationen voranzutreiben und das Kundenerlebnis zu verbessern. Dabei verfolgt das Unternehmen keinen traditionellen Datenmonetarisierungsansatz. Vielmehr werden Einnahmen mittels Funktionsabonnements generiert, die durch zuvor gewonnene Daten verbessert werden. Dazu zählen beispielsweise die Tesla-Autopilotsoftware FSD (Full Self Driving), die aktuell nur Kunden in Nordamerika zur Verfügung gestellt wird. Eingepreist ist der sich noch in der Beta-Version befindliche Software-Service mit einer monatlichen Rate zwischen 99 Dollar und 199 Dollar. Eine Einmalzahlung in Höhe von 15.000 Dollar ist auch möglich. Allein in den USA wird der digitale Zusatzdienst von 40.000 Kunden genutzt. Ähnliches gilt für die Autopilot-Funktion EA (Enhanced Autopilot), die allen Tesla-Kunden gegen eine Einmalzahlung von 6.000 Dollar bereitgestellt wird. Weitere datengetriebene Einnahmequelle von Tesla: Die eigene Versicherung, deren Gebühr (zwischen 176 und 329 Dollar) unter anderem auch durch die Auswertung des jeweiligen Fahrverhaltens ermittelt wird. Und zu guter Letzt das Connectivity-Abo-Modell inklusive Navigation sowie Streamingdiensten, das pro Kunde 99 Dollar jährlich oder 10 Dollar monatlich einbringt.

Enabler

Es ist vor allem der Aufbau und die Organisation von Tesla, die dessen Datenstrategie so erfolgreich macht und ermöglicht. Dabei sind folgende vier Grundsteine ausschlaggebend.

Die Architektur: Tesla war sich seit Beginn bewusst, dass die Bedeutung von Software in Zukunft noch wichtiger sein wird als dies aktuell bereits der Fall ist. Deshalb hat das Unternehmen konsequent auf ein funktionsorientiertes Software-Design gesetzt und parallel auch eine zentrale E/E-Architektur aufgesetzt, die aggregierte Daten nicht nur zentral sammelt, sondern zugleich auch das Management dieser Daten einfach und effizient ermöglicht.
Die Organisation: Tesla setzt stark auf cross-funktionale Teams mit einem klaren Fokus auf den Kunden (customer obsession) sowie einer horizontalen Organisationsstruktur. Letztere verfügt auch über einen zentralen Support für Datenanalyse und Entwicklung neuer Tools.
Die Prozesse: Vor allem die agile Software-Entwicklung bringt Tesla viele Vorteile. Ebenso wie die harmonisierten Hardware- und Software-Alignments in fest definierten Abständen (monatlich/quartalsweise).
Das Recruiting: Tesla setzt bei seinem Personalaufbau konsequent auf die Anstellung von Top-Talenten (A-Player) und setzt dabei mehr auf die Qualität der Talente als auf Quantität. Besonders bei der Management-Struktur wird bei den Kandidaten auf ein „Software driven mindset“ geachtet ebenso wie deren Verantwortungskompetenz bei der Steuerung der operativen Teams.

Das Beispiel Tesla zeigt mehr als deutlich, dass Daten eine der wichtigsten Quellen für die langfristige und zukunftsorientierte Profitabilität eines Unternehmens sind. Wer diese Domäne beherrscht, ist in der Lage, seine eigenen strategischen Ziele schneller und besser zu erreichen sowie auch strategische Vorteile gegenüber der Konkurrenz zu erzielen. Dies erfordert eine klare, übergreifenden Vision, eine konkrete Mission, eine umfassende Datenstrategie und auf Personalseite die Enabler, die mit den richtigen Skills und dem richtigen Mindset diesen Wandel vorantreiben.

Wie auch Ihr Unternehmen all diese Punkte umsetzen kann, würden wir Ihnen gern in einem persönlichen Gespräch näherbringen. Kontaktieren Sie uns gern.